Es ist ein Sonntag im August, als ich zu meiner Frau sage, ich glaub ich gehe heute noch fischen. Es ist mein letzter Ferientag, viel zu schnell sind die 3 Wochen Urlaub vergangen. Da meine Frau auch gerne frisch filetierte Forellen mag, ist sie natürlich auch gleich einverstanden. In Zell an der "Großen Wiese" angekommen, weiß ich nicht so recht wo ich eigentlich anfangen soll zu fischen. Die Wiese führt zur Zeit nicht gerade viel Wasser die sogenannten Hot-spots müssen herhalten. Ich entschließe mich, es erst mal in dem Stau Höhe Penny-Markt zu probieren. Schon der erste Wurf Richtung Kanalauslauf, bringt mir eine wunderschön mit roten Punkten gezeichnete Bachforelle. Kurz vor dem Landen allerdings befreit sie sich vom Haken. Was soll’s, denke ich mir, war bestimmt nicht die Letzte, bei angedrückten Wiederhaken kommt das halt vor. Außer ein paar Untermaßigen, läuft aber dann nichts mehr. Ein Platzwechsel war angesagt. So entschließe ich mich wieder einmal oberhalb vom Schlauchwehr mein Glück zu versuchen. Da der Wasserstand an diesem Tag extrem niedrig war, hat dies die Fischerei nicht unbedingt erleichtert. Selbst mit 14er Fluo-Carbon Vorfachspitze und kleinen Trockenfliegen, läßt sich keine Forelle zum Anbiß verleiten. Meine Trockenfliege wird einfach ignoriert. Als sich dann doch noch Eine erbarmt und meine Trockene vorsichtig nimmt, versäble ich auch noch den Anhieb. Es war zum verzweifeln. Sch…Tag denke ich, das war’s hab keine Lust mehr
 Am Kanal entlang Richtung Parkplatz schlendernd, scheuche ich immer wieder einige Grashüpfer auf. Dabei landet der Eine oder Andere unweigerlich im Kanal auf dem Wasser. Ich bleib einen Moment stehen, und beobachte die Grashüpfer, wie sie strampelnd mit der Strömung nach unten treiben, als einer plötzlich mit einem riesigen Schwall von der Wasseroberfläche weggerissen wird. Ui..., das war kein kleiner Fisch denke ich und binde in Windeseile einen aus Foam gebundenen gelbbraunen Hopper Marke Eigenbau an.
Mit einem zurück gestoppten Wurf setze ich die Hopper-Fliege auf das Wasser und lasse sie mit der Strömung an den vermeintlichen Standort treiben. Durch leichtes vibrieren der Rutenspitze, hauche ich dem Insekt immer wieder Leben ein. Dann der Biss, er war so vehement, daß ich erschrak und instinktiv hebe ich die Rute an .....der Anschlag sitzt. Als der Fisch den Schwindel bemerkt, versucht er sofort mit einem Sprung das künstliche Etwas in seinem Maul abzuschütteln. Jetzt heißt es auf Zug bleiben. Hier hängt ein ziemlicher Brocken am Ende der Leine. Der Fisch versucht sofort Strom abwärts zu flüchten und kann so natürlich die Strömung für sich nützen, weswegen ich hart forcieren muß. Meine Rute biegt sich beängstigend zum Halbkreis, aber nach ein paar bangen Minuten schließlich, gelingt es mir den Fisch näher holen.
Allerdings stehe ich nun vor einem Problem. Der Kanal hat normalerweise eine Tiefe von ungefähr 2 Metern. Heute beträgt der Wasserstand aber nur so um einen Meter rum. Das heißt, um den Fisch zu keschern, muß ich mich auf den Boden legen. Auf dem Bauch liegend in der einen Hand den Kescher und in der anderen Hand die Rute, gelingt es mir schließlich den Fisch zu landen. Was für ein herrlicher Fisch, Makellos Flossen, Form und Färbung. Ein Fisch wie aus dem Bilderbuch
Ein kurzes mit Selbstauslöser gemachtes Foto, (hab immer ein Fotoapparat mit einem Minnistativ mit) und diese herrlich gezeichnete Rainbow durfte wieder zurück in ihr Element.
 Fazit: Für mich war dieser Tag trotz anfänglichem Mißerfolg, ein Erlebnis der besonderen Art wie man es nicht jeden Tag erlebt.
Tigth Lines, Andy
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